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O quae mutatio rerum - Was für eine Veränderung der Dinge

Quelle: femak

Am UKGM Giessen trafen sich Expertinnen und Experten aus dem Bereich Beschaffung und Medizininformatik und diskutierten über Entwicklungen von Technologien und Prozessen. Ein spezieller Fokus lag auf dem Bereich der künstlichen Intelligenz für das Supply Chain Management.

Prof. Dr. Kurt Marquardt berichtete von den Erfahrungen im Aufbau einer interoperablen Datenplattform für medizinische Forschung im Rahmen der Medizinformatik-Initiative. Er erläuterte, dass die damaligen Hürden und Widerstände gegen ein solches Vorhaben den Herausforderungen für die Beschaffung sehr ähnlich seien. Für junge, motivierte Einkäufer und Supply Chain Manager sei der Weg hin zu so einer interoperablen Plattform eine herausfordernde, aber auch spannende und sehr zukunftsträchtige Perspektive.

Die Resultate aus der Medizininformatik-Initiative lassen sich sehen. Prof. Dr. med. Till Acker, Direktor des Instituts für Neuropathologie und Dr. rer. nat. Daniel Amsel, Junior Research Group Leader zeigten, wie eine breite Datenbasis hilft, ein KI-Modell in der Neuroonkologie zu trainieren. Dr. Achim Michel-Backofen auf Frau Blasini zeigten danach auf, wie die Plattform funktioniert, um in Echtzeit klinische Daten auszulesen und erste Analyse-Schritte zu gehen.

Die Einblicke in die Erfolge der Medizininformatik-Initiative motivierten zu anregenden Diskussionen über die Learnings für Beschaffung und Supply Chain Management. Seitens Prognosix durften wir zu dieser Diskussion mit Inputs aus unserer KI-Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Zürich und dem Inselspital Bern beitragen. Wir erleben täglich, wie herausfordernd Daten- und Informationsgrundlagen bei Gesundheitseinrichtungen sein können. In unserer Erfahrung ist es wichtig, die Anwender möglichst einfach in ihren Prozessen zu unterstützen. Wir setzen aktuell auf eine Bottom-Up Strategie. Die Innovation muss aus unserer Sicht zuerst von der Basis mitgetragen werden, um Nutzen aufzeigen zu können (qualitativ und quantitativ). In dieser Phase ist es zentral, konkrete Use Cases einzubringen, auch wenn dies bedeutet, dass Daten und Informationen aus unterschiedlichen Quellen zuerst pragmatisch eingebunden werden müssen. In einem zweiten Schritt können diese Use Cases dann weitere Schritte hin zu einer Konsolidierung von Datenquellen und hin zu einer interoperableren Plattform motivieren und auch finanzieren.

Eines kam im Technologie-Fokus des Symposiums sehr klar heraus: Im Zentrum der Entwicklung stehen Einkäufer:innen und Supply Chain Management Expert:innen. Die KI kann viele Herausforderungen datenbasiert besser lösen als der Mensch. Der Wille und die Initiative, die Algorithmen als Kollegen und Hilfe zu nutzen geht aber vom Menschen aus.

Ein Bericht zur Veranstaltung seitens FEMAK findet sich im untenstehenden Link:

Bericht Femak | LINK